Hallo, schön, dass du wieder da bist. Das ist jetzt der zweite Teil zu diesem großen Thema Calming Signals. In dem ersten Teil habe ich ja eigentlich nur gesprochen, fand ich aber auch ganz wichtig und jetzt wollen wir heute mal Taten folgen lassen. Ja, zunächst erstmal die Calming Signals im Zusammenhang mit Hund-Hund-Begegnung. Dazu habe ich meinen Kumpel Rosso dabei. Rosso ist ein Podenco aus dem spanischen Tierschutz.
Gott sei Dank hat er eine ganz, ganz liebe Familie in Deutschland gefunden, die ihn so mögen, wie er ist mit seinen krummen Haxen, aber der ist so zuckersüß vom Wesen her und eigentlich ein gutes Beispiel für Hunde, die das wirklich nicht wechseln können, wenn jetzt einer sich so super schnell nähert, weil sie halt nicht jetzt den allerstärksten Charakter haben, aber ist insofern immer schön dann, wenn man Calming Signals zeigen möchte.
So, ich werde das jetzt gleich mal so machen, dass ich die Ria damit zulaufen lasse und werde dann das, was sich dann da ergibt, kommentieren für dich und mal schauen, was sich so ergibt. Ich weiß es selber nicht. Stehenbleiben, Ria mit Rückwärtsgang drin, kurze, abgehackte Bewegungen. Rosso zeigt, dass er überhaupt nichts von ihr möchte. Und dann lässt Ria auch recht schnell ab. Ich meine, sie kennt das Spiel ja mit Hunden.
Freundlichkeit signalisieren, kurze, trippelnde Schritte. Das, was Rosso gerade macht, ist jetzt kein Blickabwenden oder sowas. Der hat sich einfach nur umgeguckt, wo Ria hinter ihm war. Zeigt jetzt aber dadurch, dass er sich wirklich abwendet, dass er nichts möchte, Ria pieselt, weil das ist auch so eine schöne Geste von Hunden. Wenn die zueinander wollen, ist das jetzt für Rosso praktisch die Chance, nur an ihrem Urin zu riechen, an ihrer Markierung und muss sich nicht
direkt ihr annähern. Ria wird sicherlich nicht so schnell aufgeben und wird das nochmal versuchen mit der Annäherung. Rosso macht es jetzt dem Kameramann ziemlich schwer. Kein direkter Blickkontakt, jetzt markiert er auch. Ria wieder mit ihrem Trippelschritt, kurzes Verharren. Alles wo ein Hund einen Angriff vermuten müsste, das wäre immer der Fall, wenn die sich wirklich ohne zu bremsen mit richtig nach vorne geneigten Körper und vor allen Dingen auch Kopf-Hals-Partie sich
nähern. Das ist das, was eigentlich nur Pitbulls machen, wenn sie sich wirklich ans Leder wollen. So und eine Begrüßung zwischen Hunden wäre eigentlich erst geklärt, wenn jeder, also wenn es zwei Hunde sind, wirklich jeder an jedem gerochen hat. Jetzt macht Rosso das so ein bisschen über den Wind, der kommt jetzt von mir gesehen von hinten sozusagen, kurz so. Immer wenn die sich so nach hinten lehnen, also immer eigentlich alles vermeiden, was irgendwie in irgendeiner Form so
aussieht, ist das schon gleich wieder eine Kommunikation. Für die beiden wird das jetzt ein bisschen dauern, bis sie zueinander finden, aber es ist eine Möglichkeit, dass die Hunde Stress vermeiden. Wenn Rosso halt jetzt da nichts von ihr möchte und das so abläuft, dann hat jeder was davon. Aber das drückt schon irgendwann die Neugierde. Ria, schau. Ria kennt nun Hundebegegnungen aus dem FF.
Ich weiß nicht, sie hat glaube ich schon jede Hunderasse mal irgendwie kennengelernt und sie bedrängt ihn jetzt auch nicht. Was man bei Rosso vielleicht auch gleich dazu sagen kann, er ist kastriert und das hat für Rüden nicht unbedingt Vorteile, weil sie werden halt nicht ernst genommen. Bei Rüden, bei unkastrierten Rüden gilt das irgendwie anscheinend die Regel, du riechst nicht nach Rüde, also bist du eine Hündin.
Und die werden halt gerne bedrängelt und bemoppelt und das ist wirklich unangenehm, gerade für die, die sich jetzt nicht vom Charakter her dann einfach dagegen wehren und den anderen dann tatsächlich deutlich in die Schranken weisen. Insofern, Rosso ist wirklich so ein Süßer. So, jetzt könnten wir das Ganze noch mal ein bisschen dramatischer werden lassen. Den Hund, der da hinterm Zaun schmachtet, das ist ein unkastrierter Rüde, der hat sich total verknallt in Rosso und der wird sich sicherlich anders annähern und zeige ich auch gleich mal.
Das ist der Teddy. Teddy ist ein Collie-Mischling. Rumpelt gleich an der Hündin vorbei und bedrängt den Rosso. Ria versucht es nochmal, läuft mit ihrer Kommunikation ins Leere, weil keine Antwort kommt. Jetzt versucht sie es noch ein bisschen, weil sie sich vor ihn stellt nach dem Motto, so hallo, ich bin hier. Was ist mit dir? Teddy auch gleich mit der Tür ins Haus. Ja, er ist total verliebt, das ist furchtbar.
Eigentlich schon fast tragisch, dass das Rosse sich eigentlich von einem anderen Rüden mehr bedrängelt fühlt, wie von einer Hündin. Deswegen überlegt euch das überhaupt. Überlegt euch das, ob ihr euren Rüden wirklich kastrieren müsst. Für mich ist das eigentlich nur erforderlich bei Rüden, die jetzt wirklich sexuell hyperaktiv werden. Ansonsten bringt es keinen Vorteil für den Gehorsam und für den Rüden auch deutliche Nachteile.
Weil das ist so das Schicksal von vielen netten kastrierten Rüden, dass die halt wirklich überhaupt nicht ernst genommen werden und ständig bemobbelt werden. Furchtbar. So, er zeigt eindeutig, ohne dass er eigentlich viel tun muss, dass er da mit den anderen eigentlich nichts zu tun haben möchte und dass ihn das eigentlich nervt. Aber er ist wirklich so nett, dass er da nichts gegen unternimmt. So, deswegen habe ich die beiden auch nicht zusammen im Auslauf, weil das mag ich Rosso nicht zumuten. Das wäre jetzt sonst ein Schicksal den ganzen Tag.
Auch schick. Ria hat gemeint, sie könnte frech werden. Teddy ist aber so verliebt, dass er selbst eine Hündin jetzt von seinem Opfer, in Anführungsstrichen, wegbeißt. Was schon, naja, ganz schön plemplem ist. Eigentlich. Ja, Rüden sind ekelig. Teddy! Okay, machen wir hier mal einen Cut, der arme Rosso. Beschwichtigungssignale bei Hunden lesen zu können, ist natürlich für Hundebesitzer auch ganz, ganz wichtig. Das ist ganz klar.
Nur, da machen das die Hunde ja untereinander und wenn da der eine den anderen nicht so richtig versteht, was ja oft einfach daran liegt, dass er nicht so richtig sozialisiert ist und einfach nicht viel Erfahrung hat im Umgang mit anderen Hunden, dann ist das vielleicht nicht so dramatisch. Aber wenn das jetzt zum Beispiel etwas ist, wo ein Mensch diese beschwichtigenden Signale von dem Hund nicht, nicht, nicht versteht und insofern noch nicht beachtet, kann das dazu führen, dass der
Hund dann meint, er müsste beißen. Eins, was ihr bestimmt alle kennt, wenn ein Hund eine Person überhaupt nicht kennt, vielleicht sowieso schon eigentlich so ein bisschen so voreingenommen ist oder halt so einen starken Charakter hat, dass er sich halt nicht von jedem Wildfremden einfach angrabschen lässt, dass dann ein Mensch auf diesen Hund trotzdem darauf zugeht und vielleicht gleich so in einer Art, wo der Hund eigentlich davon ausgeht,
ey, du machst mir das hier zu schnell. Das ist unhöflich, weil meistens ist es wirklich tatsächlich eine Frage der Höflichkeit. Ich falle doch auch nicht gleich jedem wildfremden Menschen irgendwie um den Hals, weil das tut man nicht. Solche Sachen macht man nicht. Bei Hunden ist das über Beschwichtigungssignale wirklich sehr, sehr schön gelöst. So, aber viele Menschen beachten das nicht.
Der Klassiker ist vielleicht, hat das sogar einer von euch schon mal gesehen als Video. Das war wirklich der Klassiker schlechthin. In einer amerikanischen Talkshow war ein Mensch zu Gast, ein Feuerwehrmann, der einen Tag zuvor einen Hund vorm Ertrinken gerettet hat. So, natürlich, solche Geschichten werden da immer sehr gerne aufgenommen. Eine Moderatorin, ein Püppi hoch drei, hat da jetzt gemeint, sie müsste diesen American Bulldog da
liebhaben und gerettet und kam dem immer näher. Der Hund wusste schon gar nicht mehr, wo er hingucken sollte. Der hat wirklich mit Absicht so, Tussi, das ist mir zu dicht, hat wirklich seinen Kopf ganz bewusst so weg, hat mit der Zunge über die Nase sich geschleckert, dieses sogenannte Züngeln. Und die Frau kam ihm immer dichter, hat sich vor ihn hingekniet. Der Hund steckte auch noch, weil es halt eine Fernsehaufnahme war, zwischen den Beinen praktisch von seinem sogenannten Retter,
der ihn noch richtig festgehalten hat, also er konnte wirklich nicht weg. Und wie diese Person dem Hund dann als letztes noch ein Bussi geben wollte, hat er ja in die Lippe gebissen. Und es war so, dass es richtig schwer operiert werden musste. Und das war so, das hat man so kommen sehen. Klassischer Fall, Beschwichtigungssignale von einem gestressten Hund nicht erkannt und dann die Quittung bekommen. Tja, das ist eins.
Jetzt war das eine erwachsene Person. Jetzt kannst du dir ja vorstellen, Kinder können das überhaupt nicht. Die sehen sowas nicht, die verstehen ja gerade mal die Feinheiten der deutschen Sprache, wenn überhaupt, und sehen solche Zeichen nicht. Viele Hunde zeigen nämlich schon durchaus was vorher. Das ist nicht so, auf einen aus heiterem Himmel hat er gebissen, das stimmt meistens überhaupt nicht. Der wird immer irgendwie sowas gezeigt haben, so Blick abwenden,
extra wirklich vielleicht sogar blinzeln, solche Geschichten mit der Zunge über die Nase. Ein Hund hätte es verstanden, ein kleines Kind nicht. Geht weiter auf den Hund drauf zu, der sich bedrängt fühlt, so und dann ist es passiert. Deswegen sollten wenigstens die Erwachsenen da dazulernen, weil es ganz, ganz wichtig ist. Viele Hunde, die wenigsten Hunde wollen wirklich offensiv beißen, dass sie wirklich sagen, ich hasse dich,
greifen an oder sonst wie. Das hat dann ja auch schon wieder immer was mit Ausbildung zu tun. Meinetwegen irgendwelche Schutzhunde, die dann in gewisse Muster verfallen. Aber die meisten machen vorher deutliche Signale, dass es ihnen einfach gerade in diesem Moment zu dicht ist. Nicht ganz so dramatisch, weil es meistens dann nicht zu irgendwelchen Bissen kommt oder so, hat bestimmt auch schon jeder mal irgendwie gesehen, wenn man einen Hund fotografieren möchte.
Von meinem Terrier zum Beispiel kriege ich nur ein vernünftiges Foto hin, wenn ich eine Brennweite von mindestens 400 Millimeter benutze, weil er sonst wirklich, der hasst das. Wenn ich mit dem Ding in der Hand mich auf ihn konzentriere, dann reagiert er sofort damit, dass er wirklich sich so dahinsetzt. Also wie so ein Fragezeichen. Und zeigt wirklich alles nach dem Motto, guck mich jetzt nicht so an.
was soll denn der Scheiß? Der versteht ja nicht, dass er jetzt da fürs Foto mal eben lächeln soll. Ganz viele haben sowas bestimmt schon mal gesehen. Oder wenn man fotografieren möchte den Besitzer mit dem Hund und der nimmt dann praktisch so einen Schwitzkasten so, jetzt guck mal, er grinst. Der Hund versteht das nicht, weil er auf einmal gepackt wird und macht dann meistens eher so, was soll denn der Scheiß? Und das sind auch diese beschwichtigen Signale, wobei es da
nicht zu etwas Schlimmerem kommt. Aber gesehen haben das bestimmt schon viele von euch. Das findet er voll scheiße. So, äh, dreht sich weg und findet das saublöd. Bleib mal hier jetzt. Guck mal schön in die Kamera. Das ist so schön, guck mal. Muss mal grinsen. Das sage ich jetzt aus Scheiß, weißt schon. Der will das nicht, ne? Der verrenkt sich dann, ist ihm sauzowider, dass da jetzt, guck mal, der möchte weg, ne? Super. Das werden keine schönen Fotos.
Also bleibe ich lieber bei 400 Millimeter Brennweite. Auch ein absoluter Klassiker von beschwichtigen Signalen im Zusammenhang mit Menschen bei Hunden. Das ist, wenn der Hund merkt, dass der Besitzer sich aufregt, also dass er jetzt gerade sagen möchte nach dem Motto, jetzt komm aber her, ich muss zur Arbeit oder was weiß ich, irgendwie unter Zeitdruck steht und möchte, dass der Hund herkommt.
Das hat ganz oft zur Folge, dass der Hund dann extra bummelt, also dass er dann beschwichtigende Signale zeigt im Sinne von zum Beispiel eigentlich mehr oder weniger sinnlos schnuffeln, dabei so, wenn er die Nase so am Boden hat, tatsächlich immer so über den Brillenrand rüber schielen, so na, ist der Alte jetzt schon wieder ein bisschen zufriedener, extra so in Schlangenlinien sich annähern und eigentlich immer langsamer werden, wo der Besitzer dann meist oder der das halt nicht lesen kann, eigentlich meint, der will mich extra ärgern,
der macht das auch noch langsam, ich glaube ich flippe aus. Führt noch mehr dazu, dass der Hund eigentlich sich gar nicht annähern möchte, weil er jetzt für ihn, naja ist ja auch so, einfach nur das Bild sieht, Herrchen ist total geladen, er versteht es nicht und versucht da jetzt einfach mal den Stress aus der Situation rauszunehmen, dadurch, dass er sich langsamer bewegt.
Kann sogar bei, je nach, natürlich immer je nach Charakter des Hundes dazu führen, dass er sogar ganz stehen bleibt und ganz betrüppelt guckt, so, was ist denn los? Und ja, auch ein, ja, was bestimmt schon mal aufgefallen ist, wenn die Hunde dann wirklich dann extra so, der will dich damit nicht ärgern, sondern der sieht einfach schlichtweg, dass du gerade am Kochen bist und möchte eigentlich die Situation entspannen auf Hundeart und wird meistens nicht verstanden, leider.
Ich versuche jetzt mal so ein Beispiel zu zeigen, wenn Ria jetzt meinen Gedanken erfasst, dass ich sie da in die Box reinschicken möchte, wird sie sehr wahrscheinlich dieses langsamer werden und blinzeln und so weiter zeigen, ist jetzt normal nicht der Platz, wo die Box steht, aber ich hoffe, dass das hinhaut, dass du weißt, wovon ich überhaupt spreche. Komm mal her, Blick abwenden, schnuffeln, alles dabei, komm mal her, blinkern, komm her, in meine Kiste, komm, in meine Kiste, ist aber alles dabei, sehr schick.
Das ist doch nur für einen Film, Schnucki, keine Bange. Was Hunde auch noch als Gesten nutzen, um zu zeigen, dass sie jetzt gerade entweder selber überfordert sind oder, natürlich geht es auch andersrum, dass sie dem anderen signalisieren wollen, ich will dir nichts. Das ist auch unter anderem Gähnen, das führt unweigerlich zu einer merklichen Entspannung bei Hunden, muss ich ab und zu mal machen, wenn ich zum Beispiel in der Hundepension einen Hund habe, der jetzt wirklich das nicht gewohnt ist, mit fremden Menschen da
zusammen zu sein und ich muss den halt zum Gassi gehen, rausweisen aus seinem Zwinger, der sitzt dann in der Ecke und, komm mal nicht zu dicht, muss ich mir die Zeit nehmen und muss mich erstmal praktisch in seine Nähe setzen und da hilft das wirklich, dass man wirklich als Mensch dann gähnt, sich vielleicht sogar streckt, weil das immer eigentlich, wenn man das selber als Mensch macht, merkt man gleich, dass man nicht mehr so verspannt ist.
Ich muss mich, wenn ich ihm näher kommen möchte, muss mich seitlich oder vielleicht sogar rückwärts an ihn annähern, dass er sofort eigentlich sieht an meinem Verhalten, dass ich ihm nichts tun möchte, weil ein Hintern beißt mich sozusagen. Wenn ich jetzt so machen würde, müsste ich damit rechnen, dass er mir halt zur Not vielleicht sogar in die Hand beißt, weil er das einfach als Angriff sieht und als unhöfliche Annäherung, wo er doch mir die ganze Zeit zeigt, ich möchte nicht, dass du mir näher
kommst. So und das dauert teilweise auch meinetwegen fünf Minuten oder vielleicht sogar länger, aber ich finde, dass das muss ich machen, auch wenn es jetzt vielleicht an meinem Zeitablauf so ein bisschen stört, weil der Hund sonst eine falsche Verknüpfung kriegt. Nach dem Motto, ich zeige dem Vogel das die ganze Zeit, dass ich nicht möchte, dass er mir näher kommt und keiner beachtet das. Das ist schlimm.
Wenn das paar mal passiert, werden das Hunde, die dann wirklich sofort beißen, weil sie sagen, die kapieren das eh nicht und dann mache ich halt, dass der mich nicht mehr anfasst. So und ich habe das bis jetzt bei jedem Hund geschafft und ich bleibe da auch bei, weil das ist für mich gelebtes Beachten von Beschwichtigungssignalen bei Hunden, weil das muss ich machen, ansonsten bin ich unfair. Also ich nähe mich halt immer weiter, immer so, dass er es ab kann, bis ich das Gefühl habe, dass ich da so leichte Sachen...
dass er sich so ein bisschen drauf einlässt. Und eine Annäherung darf nie von oben kommen, sondern wenn, dann von der Seite und eher von unten. Und zwar am besten so, dass ich halt nicht meine Flossen da praktisch gleich so da zu ihm ausstrecke, sondern dass ich das mit meinem Körper mache. Weil ein Hund hat auch keine Finger oder so, dass er sie ausstreckt regelrecht. Das passt dann für den nicht ins Bild.
Und alles langsam und alles in Ruhe, bis der Hund mir Zeichen gibt, wo ich daran sehe, dass er langsam ja auch glaubt, dass ich ihm nichts tun möchte. Hektik ist bei unsicheren Hunden tatsächlich das verkehrteste, was man machen kann. Was Hunde auch noch machen, um zu beschwichtigen, das sieht man auch öfters bei Hunden untereinander, aber auch bei Hunden mit kleinen Kindern zum Beispiel, dass die dann wirklich so da sitzen, als würden sich denken, oh man, du kleiner Depp hat ja jetzt, du verstehst mich eh nicht, dass sie dann praktisch mit
ihrer Pfote so da so drauf, auf das kleine Kind zum Beispiel, oder das immer auch so mit so einer schönen Rückwärtsbewegung vom Kopf, nach dem Motto, so jetzt beruhig dich erstmal wieder, mach mal langsam hier. Das ist immer eine schöne Geschichte. Machen die gerne auch untereinander, wenn ihnen gar nichts anderes mehr einfällt, sind meistens die niedlichsten Gesten, wo die Leute dann gleich so, oh guck mal, wie süß, aber eigentlich ist es auch, naja, es ist Kommunikation, die
machen das nicht, weil es süß aussieht, sondern weil das Sinn macht und die Hunde verstehen das auch. Mal gucken, ob wir jetzt irgendwelche Bilder einfangen können, wenn ich jetzt Digger und Ria zusammen laufen lasse. Ich werde da mal einen Ball mit ins Spiel bringen, mal gucken, ob wir da was Brauchbares bei rauskriegen. Stehenbleiben, Tempo rausnehmen, solche Sachen, was Digger jetzt gerade macht, wenn er jetzt weiter einfach wie so ein Hektiker losrennen würde, Digger, komm mal her, würde Ria
einfach immer noch weiter versuchen, den Ball zu kriegen, also mal kurz Tempo rausnehmen und auch schon mal grunzen, weil Ria, gesehen, Foto drauf. Ria, komm mal her. Das ist fies, bleib drauf. Über Beschwichtigungssignale was zu wissen, ist natürlich unabdingbar, wenn man mit einem Hund kommunizieren möchte. Ich sehe das jetzt, wenn ich da jetzt nochmal wieder einfach in das wahre Leben reingucke, eigentlich als meine Aufgabe, als guter Führer, dass ich den Hund
eigentlich nie in die Verlegenheit bringe, dass er, wenn er mit mir unterwegs ist, Beschwichtigungssignale zeigen muss. Ein Klassiker auch ist zum Beispiel, wenn man mit einem etwas unsicheren Hund sich auf der Straße bewegt und es kommt eine einzelne Person darauf zu, vielleicht sogar noch ein großer, kräftiger Mann, der sich dann vielleicht sogar noch um den Hund bemüht, nach dem Motto, so wie du, so wie du.
Und da wäre jetzt von dem Hund, wenn ich das nicht für den übernehme, auch so eine klassische beschwichtigende Geste, dass er dem Menschen erstmal endlich ausweichen möchte, dass er in den Bogen gehen möchte, um ihm zu zeigen, du Vogel, ich trau dir nicht so richtig, ich bleib mir mal lieber von hacken. Ich fände es besser, wenn ich das erkenne, vielleicht sogar auch schon weiß, weil das mein Hund halt dann vielleicht auch öfters mal so macht und ihm durch mein Verhalten die Sicherheit gebe, dass er gar nicht in die Verlegenheit kommt, beschwichtigen zu müssen.
Wenn ich da jetzt so einen Menschen auf mich zukommen sehe und ich merke, mein Hund kommt da nicht so gut mit klar, dann sage ich meinem Hund, du bleib mal hinter Mutti, ich mache das für dich, ich riegele das. Dann kann der sich hinter mir schön entspannen und das machen die dann auch. Und wenn ich das immer mache, hat er auch bald gar nicht mehr einfach diesen Druck, weil er weiß, wenn es ihm zu viel wird, wenn ihn diese Situation überfordert, dann gehe ich einfach hinter Mama und die macht
das dann für mich. So, braucht keiner mehr beschwichtigen und ich mache meinen Job, nämlich ich führe meinen Hund. Ich bin nicht sein Boss in dem Sinne, sondern ich bin der, der ihn führt und lenkt und leitet und den auch beschützt vor unsicheren Situationen, wo er sich nicht gut fühlen würde, gebe ich ihm diese meine eigene Stärke und das Vertrauen. Wenn dir das zu viel ist, überlass das mir, ich mache das gern für dich.
Das sehe ich als eigentlich die Hauptaufgabe, wenn ich ein guter Hundeführer sein möchte. Hat mich sehr gefreut, dass du zugeguckt hast. Wenn es dir gefallen hat, gib mir doch bitte auch gerne ein Like oder abonniere gleich meinen Kanal, dann verpasst du nichts mehr. Bis demnächst, deine Steffi.